Dynamik des Bespannens

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  • Jens
    antwortet
    @adlerauge

    Das kommt auf das Material der Saite an. Handelt es sich um elastisches
    Material (z.B. Nylon), so sollte eine dünnere Saite weicher bespannt werden.


    Dies kann man sich so erklären, daß bei einer dickeren Saite pro Längeneinheit
    mehr elastisches Material vorhanden ist als bei einer dünneren Saite.
    Ähnlich wie bei einem dicken und einem dünnen Gummi. Bei gleicher Spannung
    kannst Du den dicken Gummi mit gleicher Kraft mehr dehnen als den dünnen
    Gummi.

    Bei Polyestersaiten ist die allgemeine Erfahrung aber anders herum, hier
    werden dünnere Durchmesser härter bespannt. Eine Zahl habe ich leider
    nicht, da hilft erst mal nur ausprobieren. Vielleicht wird eines Tages
    die geplante RST Datenbank Aufschluß geben.

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  • adlerauge
    antwortet
    Was macht ein geringerer Durchmesser aus. z.B. man hat eine 1,1mm saite
    und eine 1,25mm.

    Kann man da auch ne ungefähre Zahl angeben, die man die dünnere Saite
    härter bespannen muss.-->

    hier vielleicht pro 0,5mm 1 kp mehr?

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  • YBCO
    Ein Gast antwortete
    @Jens

    Man kann das natürlich noch beliebig verkomplizieren, denn das Saitenbett
    ist ja über die gesamte Fläche nicht symmetrisch. Aber wenn ich einmal
    eine beliebige empfohlene Saitenlänge von Dunlop für 4-Knoten mit 21“
    x 17“ ( da ist sicherlich noch für beide der gleiche Anteil fürs Spannen
    addiert, was das Verhältnis noch „ungünstiger“ verschieben würde) daher
    nehme, komme ich je nachdem ob ich nun die von dir erwähnten 2 Kp bzw.
    4 Kp annehme (Das hängt natürlich neben der Anzahl der Querseiten und
    der nachträglichen Streckung der Saite auch noch von der Konstruktion
    und den Materialkennwerten der Saite ab // Hi,Hi ), komme ich bei 26
    kp für die Längssaite auf 24,95 - 26,73 Kp.

    Übrigens ist die Annahme von 10% Reibungsverlust ausgesprochen gewagt,
    weil gerade dort durch die Sorgfalt des Bespanners leicht ein Faktor von
    2-3 gegen über der nicht vermeidbaren Reibung noch dazu kommen kann, was
    dann natürlich die Werte wieder in deine Richtung treibt.

    Es ist schon interessant, sich darüber Gedanken zu machen, welche Einflüsse
    alles eine Rolle spielen können. Habe aber auch schon in der Firma oft
    festgestellt, dass man manchmal in dem bemühen genauer zu kalkulieren
    durch nicht Berücksichtigung eines Parameters ungenauer wird, als mit
    der groben Schätzung.

    Fazit, viel Rauch um nichts, am Ende hilft wieder einmal nur testen und
    das eigene Empfinden. Den Schläger stören vermutlich beide Varianten nicht.
    Können ja mal die unterschiedlichen Beanspruchungen rechnen (lassen).
    Ist bestimmt eine nette Diplomarbeit für einen Maschinenbauer. Nach eingehender
    Aufwand-Nutzen-Analyse reicht mir mein Bauchgefühl.

    ------------------------------- -------------------------------

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  • Jens
    antwortet
    @YBCO

    Danke, jetzt habe ich's verstanden. Erstaunlich wenn man mal genau nachrechnet,
    hatte nicht gedacht, daß die Längenunterschiede sich so stark bemerkbar
    machen (effektiv 30 kp / 22.5 kp für ein gleichmäßiges Saitenbett). Vielleicht
    muß man aber korrekterweise mit der durchschnittlichen Länge einer Längssaite
    rechnen, und dann ist der Unterschied zur Durchschnittslänge einer Quersaite
    vielleicht nicht mehr ganz so groß. *grübel*

    Wenn ich ein Stringmeter habe, versuche ich das mal nachzumessen.

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  • YBCO
    Ein Gast antwortete
    @Jens

    ja so ist das, wenn man die gedanken in Kurzform übermittelt. Man meint,
    der andere müsste dem doch uneingeschränkt folgen können, obwohl man nur
    die Hälfte schreibt.



    Also ich versuch´s noch einmal. Die Längssaite wurde mit 26 Kilopond
    (ich weiß ist veraltet, aber Kilogramm wäre falsch und Newton verwirrt
    jetzt noch mehr) bespannt. Nach deinen Vorgaben führt das spätere durchweben
    zu +4 Kp der Längssaite, also 30 Kp. Wenn ich nun davon ausgehe das sich
    die optimale Spannkraft der Saite proportional zur Saitenlänge verhält,
    ergibt das bei einem Längenverhältnis von 1:0,75 Idealerweise für die
    Quersaite eine Spannkraft von 22,5 Kp. Wenn ich dann abschließend die
    von dir erwähnten Reibungsverluste von 10 % addiere, kommt ein einzustellendes
    Gewicht von 24,75 Kp heraus. Also ca. 1 Kp weniger als mein eingestelltes
    Gewicht der Längssaite. Aber das ist alles reine Theorie , wichtig
    ist womit man besser zurecht kommt. Ich wollte damit nur zum Ausdruck
    bringen, dass es trotz deiner Annahmen nicht zwingend richtig sein muss
    die Quersaite 2 Kp härter zu besaiten.

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  • tamas
    Ein Gast antwortete
    @Jens



    ja klar, wird gemacht.

    leider habe ich viele messwerte nicht mehr weil ich während

    die jahren nichts notiert habe.

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  • Jens
    antwortet
    @tamas

    Danke für die Meßwerte! Kannst Du diese in einer Tabelle festhalten?



    @YBCO

    Kann Deiner Rechnung noch nicht ganz folgen. Was bedeuten die 22.5 kp
    und wieso werden 10% hinzuaddiert?

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  • YBCO
    Ein Gast antwortete
    kann es nicht sein, dass deine erwähnten Einflüsse der Quersaite in der
    Faustformel von 1 bis 2 Kp weniger für die Quersaite schon berücksichtigt
    sind? Gesetzt den Fall, dass deine Annahmen für die Spannungserhöhung
    der Längssaiten von ca. 4Kp und der Reibungsverlust von ca. 10 % richtig
    ist und weiter angenommen das der Schlägerkopf nur ca. 3/4x so Breit ist
    wie er Lang ist (Ich weiß der Sweetpoint liegt nicht in der Mitte und
    das Bild ist nicht genau Symetrich aber der Einfachheit halber sei dies
    mal angenommen. Der Fehler ist sicher nicht größer als bei den bisherigen
    Betrachtungen) so ergäbe sich doch für für 26kp



    26kp + 4kp = 30 kp (Spannungserhöhung durch Quersaiten)

    30 kp x 75% = 22,5 kp (Schlägergeometrie)

    22,5 + 10% = 24,75 kp (Reibungsverlust)



    und somit ungefähr 1 kp weniger als die Längssaite. Ich weiß es nicht,
    aber ich glaube nicht, dass diese +2 kp ein Muss ist.

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  • tamas
    Ein Gast antwortete
    noch ein paar messwerte



    VS Team 1.25

    Gemessen 1.23

    Unter Spannung 1.18 (Kopf 95 Zug 26)



    Prince Topspin 15 Duraflex

    Gemessen 1.40

    Unter Spannung 1.33 (Kopf 98 Zug 25)



    Luxilon Alu (Saite ist Oval)

    Gemessen 1.22-1.25

    Unter Spannung 1.19-1.23 (Kopf 90 Zug 23)

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  • tamas
    Ein Gast antwortete
    @Jens



    Die Sendung ist unterwegs nach Köln.



    Hier noch ein paar messwerte



    Isospeed Prof. 1.20

    Gemessen 1.25

    Unter Spannung 1.23 (Kopf 90 Zug 25)



    Luxilon Alu Rough 16

    Gemessen 1.21-1.28 (Saite ist Oval)

    Unter Spannung 1.18-1.26 (Kopf 98 Zug 27)



    Tecnifibre NRG2 18

    Gemessen 1.18

    Unter Spannung 1.13 (Kopf 90 Zug 25)



    VS Touch 1.30

    Gemessen 1.30

    Unter Spannung 1.26 (Kopf 98 Zug 27)



    Hurricane 1.30 (blau)

    Gemessen 1.31

    Unter Spannung 1.30 (Kopf 98 Zug 26)



    Luxilon TiMO 1.10

    Gemessen 1.18

    Unter Spannung 1.15 (Kopf 90 Zug 23)

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  • Jens
    antwortet
    Ich muß mich da wiederholen... das Zuggewicht der Quersaiten ist nur zwischen
    Schnellspanner und Schlägerrahmen höher. Innerhalb des Schlägerrahmens
    ist die Spannung trotz höher eingestellten Zuggewichts nach dem Bespannen
    niedriger als die der Längssaiten (siehe mein Beitrag auf der ersten Seite).
    Von daher wird die Belastung für den Schlägerrahmen nicht so dramatisch
    sein wie gerade von Heinman dargestellt.

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  • Heinman
    antwortet
    Aufgrund der Schlägerkopfkonstruktion und dem damit verbundenen Verhältnis
    von Länge und Breite ist es doch offensichtlich, dass es so leichter zu
    einer Verformung kommen könnte. Kurzer Weg (Quersaite) und härteres Zuggewicht
    = Da ist der Druck auf die Positionen 3 und 9 Uhr schon extrem stark.

    Ich werde es auf jeden fall bei meinen Schlägern beobachten, ob sie nach
    10-mal Besaiten/Bespannen etc. aus der Form geraten sind.

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  • MagicMat
    Ein Gast antwortete
    Original geschrieben von Heinman

    @Magic

    Ich habe das zum ersten Mal bei den Rackets von Michael Stich gesehen
    und mich damals ein bisschen gewundert.

    Aber wenn er das sogar praktiziert kann's nicht schlecht.






    Wollte auch nicht in Abrede stellen das man es nicht ausprobieren sollte
    oder das es sogar besser sei. Mir gings nur um die Langzeitbelastung für
    den Rahmen, da ich dachte (denke), dass selbst bei 2 KP Quer mehr, sich
    schon der Schläger leicht defomieren würde.



    Ein Profi spielt einen Schläger meist eh nur einige Wochen, sollte man
    daher auch nicht als Maßstab ansehen.

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  • björn
    antwortet
    Original geschrieben von YBCO

    Die Empfehlung von Jens habe ich übrigens mit meinem Sohn Diskutiert und
    ich fand seine Antwort ganz richtig. Da er mit der Bespannung mit 1 Kp
    weniger auf der Quersaite sehr zufrieden ist, besteht kein Anlass dieses
    zu ändern.




    Genau diese Diskussion hab ich auch schon mit Mannschaftskollegen geführt.
    Ist auch eigentlich richtig, aber allein das Ausprobieren reizt und wenn
    man nach 1-2mal ausprobieren merkt, dass es für einen selbst nicht das
    richtige war, dann weiß mans wirklich...

    Ich war "eigentlich" auch zufrieden mit meinem Schläger und es bestand
    kein Grund zum Wechsel. Bis manne eines Abends mit dem Pure Storm ankam,
    den er heiligen Gral nannte, vor ihm niederkniete und vor dem Spiel mit
    Weihwasser bespritzte. Gestern hab ich 3 Stück bei Thomas bestellt....


    Letztendlich geht wie immer probieren über studieren und wenns nix war
    bleibt alles anders.

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  • Jens
    antwortet
    @Heinman

    Wie lautete denn die gegensätzliche Erklärung (für Längs +2kg)?

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