ich bin auch so ein tüftler, und es ist mega interessant was ich hier
gelesen haben. ich habe ein ETR 700 und ich werde mal ein
paar messungen durchführen. (bisher habe immer nur am schluss
gemessen). danke für die Anregung!
Dynamik des Bespannens
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Ein Gast antwortete -
Ein Gast antwortete@Jens
Hopplà, du hast mir die Erklärung geliefert...es ist mir aufgefallen
dass die Saiten nicht mehr so verrutschen wie früher als ich längs
härter als quer bespannt habe.
danke und gruss, tamasEinen Kommentar schreiben:
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@pcpanther
Das Stringmeter ist das perfekte Werkzeug, um Messungen an einzelnen Saiten
durchzuführen. Habe zwar keins, aber soweit ich weiß mißt das Stringmeter
sowieso nur die Spannung an einer einzelnen Saite, somit kannst Du optimal
die Spannung z.B. an einer Längssaite während des Bespannens verfolgen.Einen Kommentar schreiben:
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Ein Gast antwortete@jens
Wie hoch würdest du den Spannungsverlust von innen nach außen beziffern
/ schätzen.
Ich habe nur ein Stringmeter von Pacific, um die Saitenhärte zumindest
tendenziell zu überprüfen und dieses nur nach dem Bespannen.
Kopfgröße und Längssaitenanzahl (z.B. 16 oder 18) haben hier bestimmt
auch einen gewissen Einfluss.
Zwischenfrage:
Kann man den Stringmeter auch nutzen, um einen noch nicht fertig besaiteten
Schläger, in diesem Fall halt nur die Längsaiten zu messen. Oder ist nur
Ratsam mit dem Gerät nur einen fertigen Schläger zu messen. Einen Mini
STT oder ERT-700 kann ich mir zur Zeit leider nicht leisten und Gebrauchte
sind fast so teuer wie neue (Familie und so).
Noch einmal zu den Quersaiten.
Mir ist bei meiner ersten Besaitung gleich aufgefallen das an den Längssaiten,
nach dem einziehen der Quersaiten, eine deutliche oder vielleicht besser
gesagt eine Spürbare Verhärtung statt gefunden hat ( habe hier aber keine
Messung vorgenommen). Ich habe dem aber mit ca. 1 Kg mehr auf den Quersaiten
entgegengewirkt, werde dieses aber auch einmal mit 2 Kg testen und auch
einmal “messen“.
pcpantherEinen Kommentar schreiben:
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Original geschrieben von björn
@pcpanther
Es gibt einige Profi-Besaiter, die diesem Phänomen durch "proportional
stringing" entgegenwirken. Will sagen: diese Leute besaiten in der Mitte
härter und zum Rand hin weniger hart, um der Stauchung und der kürzeren
Distanz Rechnung zu tragen. Ich denke, man kanns auch übertreiben.
Habe mal was darüber gelesen (Racquet Tech Europe Magazin), dass eine
Schweizer Firma (in Zug) eine Maschine entwickelt hat, welche diesem Phänomen
rechnung trägt. IPDS by Exception oder so... Der persönliche Bespannbuddy
von Boris Becker nutzte diese Bespannmaschine.Einen Kommentar schreiben:
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@pcpanther
Es gibt einige Profi-Besaiter, die diesem Phänomen durch "proportional
stringing" entgegenwirken. Will sagen: diese Leute besaiten in der Mitte
härter und zum Rand hin weniger hart, um der Stauchung und der kürzeren
Distanz Rechnung zu tragen. Ich denke, man kanns auch übertreiben.Einen Kommentar schreiben:
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@pcpanther
Sehr gute Ergänzung zum Thema!
Durch die Stauchung des Schlägerkopfes geht in der Tat etwas Spannung
bei den mittleren Längssaiten verloren. Der höhere Klang der äußeren Längssaiten
rührt aber natürlich auch durch die geringere Länge (Frequenz der Saite
ist indirekt proportional zur Länge).
Wenn aber anschließend die Quersaiten in den Schläger gespannt werden,
wird die Längsstauchung wieder aufgehoben und die Spannung in den Längssaiten
erhöht sich wieder.Einen Kommentar schreiben:
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Ein Gast antworteteMir ist eine Sache beim Bespannen der Längsaiten aufgefallen. Natürlich
bespanne ich den Schläger von der Mitte zum Rand, Rechts wie auch Links
immer schön Symmetrisch, damit der Schläger schön gleichmäßig belastet
wird und sich nicht verzieht. Wenn ich die ersten Bahnen ( einmal Rechts
und einmal Links), sagen wir einmal mit 27 Kg bespanne, wird der Schlägerkopf
etwas gestaucht (wird sicher nur im zehntel Millimeter Bereich sein) Gehen
wir einfach mal davon aus, das die Saite jetzt genau 27 Kg hat. Jetzt
kommen die nächsten Saiten dazu und belasten den Kopf ebenfalls mit 27
Kg und werden den Kopf weiter Stauchen (natürlich nicht mehr soviel wie
bei der ersten Saite). Somit hat die erste Saite ganz bestimmt nicht mehr
die 27 Kg. Das zieht sich natürlich weiter bis zur letzten Längssaite.
Wenn ich mit den Fingen bzw. mit den Fingernagel über die Längssaiten
streiche (Quersaiten sind noch nicht eingezogen), haben die äußeren Saiten
einen höheren Klang als die Inneren (dieses bestätigt die physikalischen
Eigenschaften der Kopfstauchung eindeutig, hoher Klang -> mehr Spannung
auf der Saite). Aus dem Bauch würde ich sagen, das die Saiten in der Mitte
maximal noch 23-25 Kg haben.
Da ich aus der Verfahrenstechnik / Konstruktion komme leuchtet mir oben
genanntes absolut ein und ist auch als Physikalisch schlüssig zu sehen.
Ist euch das auch schon aufgefallen (habe auf diesem Board keine Infos
dazu gefunden)?
Mache ich eventuell etwas verkehrt (habe mit dem Besaiten erst angefangen,
ca.15 Rackets)?
Kann man diesem Phenomän entgegenwirken?
PS. Butze eine Challenger 1 zum besaiten und habe mir bei der letzten
Bespannung extra viel Zeit genommen, um jede Saite mit möglichst genau
27 Kg zu belasten.
Da es hier um Dynamik beim Bespannen geht, passt es glaube ich sehr gut
hier in Thread, auch wenn ich nicht auf die Quersaiten eingehe.
gruss pcpantherEinen Kommentar schreiben:
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Auch wenn ich mir unter dem Thread-Titel erstmal etwas anderes vorgestellt
habe, ist diese Zusammenfassung selbst für mich Physik-3-Punkte-Gott verständlich!
Super erklärt, JensEinen Kommentar schreiben:
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Ein Gast antworteteSehr gut! Ich wurde so häufig gefragt, warum ich denn quer immer 2kg draufpacke!
Und jetzt diese Segnung von ganz oben! Toll
So hält man die Motivation der Truppe hoch... viva el general!Einen Kommentar schreiben:
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Habe mit Deiner Variante auch ein besseres Gefühl beim Spielen! Kann es
nur empfehlen (habe 24/26 bespannt, allerdings elastische multifile Saite).Einen Kommentar schreiben:
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Dynamik des Bespannens
Weil immer wieder danach gefragt wird, eröffne ich jetzt mal einen Thread
zum Thema "Längssaiten oder Quersaiten härter bespannen?".
Prinzipiell stimmt die Überlegung, daß man die längeren Saiten, also die
Längssaiten, härter bespannen sollte, als die kürzeren Saiten (Quersaiten),
um ein gleichmäßiges Saitenbett zu erhalten (das ultimative Ziel beim
Bespannen).
Jedoch darf man nicht davon ausgehen, daß die beim Besaiten eingestellte
Spannung nachher auch auf dem Schläger ist! Hier nochmal die zwei Gründe,
warum es zu einer nachträglichen Differenz zwischen Längs- und Quersaiten
kommt:
1. Beim Spannen der Quersaiten gehen ca. 10% der eingestellten Spannung
durch Reibungskräfte verloren. Das wurde von Cross & Bower 2001 gemessen.
D.h. wenn man mit 25 kg zieht, hat die Quersaite lediglich eine Spannung
von 22.5 kg.
2. Aufgrund des Durchwebens und der dadurch hervorgerufenen Auslenkung
der Längssaiten aus der Ebene wird die Spannung der Längssaiten mit jeder
Quersaite, die hinzukommt, um ca. 0.1 - 0.3 kg erhöht (auch das wurde
gemessen von Dr. Carl Love). Wenn man also einen Schläger mit 18 Quersaiten
hat, ist die Spannung der Längssaiten am Ende um 2-4 kg erhöht.
Nimmt man diese zwei Faktoren zusammen, so wird deutlich, daß man bei
einer Reduktion des Bespanngewichts für die Quersaiten die ohnehin schon
wesentlich geringere Spannung noch weiter reduziert und sich somit von
dem Ziel, ein gleichmäßiges Saitenbett zu erhalten, weiter entfernt.
Konsequenterweise sollte man also beim Bespannen für die Quersaiten ein
um 2kg höheres Gewicht einstellen als für die Längssaiten. Danach sind
die Quersaiten immer noch um ca. 2 kg weicher als die Längssaiten, wodurch
die unterschiedliche Länge der Längs- und Quersaiten ausgeglichen werden
dürfte.
Es ist ratsam, jetzt nicht einfach die Spannung der Quersaite zu erhöhen,
sondern mit der Spannung der Längssaite herunterzugehen und die Spannung
der Quersaite entsprechend anzupassen.
Beispiel: Vorher 26/25, jetzt 24/26. Meine persönliche Erfahrung ist,
daß sich das Saitenbett mit dieser Methode meist etwas hart anfühlt und
ich empfehle eher noch weiter herunterzugehen, also in diesem Beispiel
könnte 23/25 ebenfalls ein gutes Resultat liefern.
Die Hauptvorteile dieser Methode sind zum Einen eine erhöhte Kontrolle
(trotz der niedrigeren Spannung) und zum Anderen ein geringeres Saitenverrutschen.
Wer die Möglichkeit hat, auf zwei identischen Schlägern mit identischer
Saite beide Varianten auszuprobieren, der ist hiermit aufgerufen, den
Direktvergleich zu machen!Stichworte: -
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