Kopfgewicht und Griffgewicht Messmethode???

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  • kokoszka
    Neuer Benutzer
    • 12.04.2012
    • 5

    #1

    Kopfgewicht und Griffgewicht Messmethode???

    Hallo Community,

    ich bin in Senioren Alter, spiele HE40 mittlere Liga und besaite die Schläger, seit Holzschläger Era. Damals waren noch keine Bespannmaschinen. Man hat die Darmsaiten von der Hand mit einem Gummiknüppel gezogen.

    Aber zurück zum meinen Anliegen.
    Ich bin vor kürzen angesprochen worden ob ich 3 Schläger nicht ausgleichen konnte. Der Freund hat mir Gewicht und Schwunggewicht vorgegeben.

    Bis jetzt habe ich immer nach einer kursierenden Methode gemacht: Kopfgewicht und Griffgewicht abwechselnd (mit einer Waage) an den Schlägerenden (äußerste Punkte des Schlägers) gewogen und Balance ausgemessen. Aber jetzt kommt er mit Schwunggewicht???

    Da habe ich bissen recherchiert und das gefunden:


    ab der 4-er Minute

    Der Head-Mann Wiegt die Schläger nicht an den beiden Enden sondern 10cm vom Griffende und in der Kopfmitte, wahrscheinlich im Sweetspot.

    Das hat mir keine Ruhe gegeben und ich habe einige Testwiegungen gemacht.

    Methode 1: Kopf- und Griffgewicht mit beiden Schlägerenden und abwechselnd mit einer Waage.
    Methode 2: Kopf- und Griffgewicht gleichzeitig mit zwei Waagen aber 10cm vom Griffende und im Sweetspot auch ohne Anschlag.

    Dabei sind interessante Ergebnisse rausgekommen. Die Schrägstriche bedeuten 3 Messungen. Die Ergebnisse sin in Gramm. Der Testschläger wiegt 348,5 g.

    Methode 1:
    Kopfgewicht = 165,1 / 167,7 / 165,0
    Griffgewicht = 183,9 / 183,1 / 181,0
    Gesamtgewicht = 349,0 / 350,8 / 346,0
    Abweichungen bis +/- 3 g.
    Die Methode, die hier in Forum viel popularisiert ist, garantiert keine Mess-Wiederholgenauigkeit.

    Methode 2:
    Hier habe ich absichtlich um ca. 1 mm (Augenmaß) den Schläger nach vorne oder nach hinten verschoben.
    Kopfgewicht = 187,0 / 189,1 / 185,0
    Griffgewicht = 161,9 / 160,4 / 163,5
    Gesamtgewicht = 348,9 / 349,5 / 348,5

    Bei der Methode sieht man dass die Gewichtsverteilung gegenüber Methode 1 sich geändert hat, mehr Gewicht im Kopf und weniger im Griff.

    Im Kopfgewicht: +21,9 / +21,4 / +20 Gramm
    Im Griffgewicht: -22,0 / -22,7 / -17,5 Gramm

    Fazit:
    Die Ergebnisse zeigen dass verschieben des Schlägers um ca. 1 mm führt zum falscher Gewichtsverteilung und falschen Ergebnissen. Die Methoden an sich sind nicht falsch nur die Ausführung. Sonst hätte der Head-Mann auch nicht gewogen, und er macht das für Profis.

    Aber die Ergebnisse sind nicht mein Anliegen, das sollte nur ein Hinweis werden dass die Mess-Wiederholgenauigkeit muss gegeben werden.

    Mir geht eigentlich um die Messmethode die auf dem Video zu sehen ist, nämlich Kopfgewicht im Sweetspot und Griffgewicht 10 cm vom Griffende.
    Diese Messmethode bringt ganz andere Ergebnisse als wenn man an den beiden Enden wiegt.

    Warum wiegt der Head-Mann die Schläger so?
    Was will er damit ausrechnen?

    Ich hoffe auf konstruktive Antworten.

    Gruß
    Marek
    Pro Tour 630 - Synthetik 1,30 - 24/23
  • bert
    Postmaster
    • 02.06.2011
    • 136

    #2
    hob mich immer schon gefragt, wie firmen wie priority 1 und andere, schläger anpassen
    frag mich auch, wenn gewicht und balance immer gleich sind, ob und wie es möglich ist das swingweight zu varieren? vl. kann uns das ja littlemac erklären

    Kommentar

    • LittleMac
      Forenjunky
      • 23.02.2006
      • 4554

      #3
      Zitat von bert
      frag mich auch, wenn gewicht und balance immer gleich sind, ob und wie es möglich ist das swingweight zu varieren? vl. kann uns das ja littlemac erklären
      Das können mit Sicherheit auch andere erklären, da es relativ einfach ist:
      Nehmen wir (damit es einfach wird) mal zwei Schläger mit identischen Daten: 300g, 700 mm Länge und einem Balancepunkt von 350mm (damit also exakt ausgewogen). Jetzt packen wir bei einem der Schläger 10g genau in den Balancepunkt auf 350mm. Beim anderen Schläger packen wir je 5g genau auf 12 Uhr und an das Griffende. Beide Schläger haben nun 310g und eine unveränderte Balance. Es wird aber jedem einleuchten, dass das dynamische Schwunggewicht unterschiedlich ist und sich die beiden Schläger auch unterschiedlich anfühlen und spielen. Für so etwas gibt es dann die Messung des dynamischen Schwunggewichts auf einem RDC, PTC oder AccuSwing (sorry, falls ich das eine oder andere Gerät vergessen haben sollte).

      Kommentar

      • bert
        Postmaster
        • 02.06.2011
        • 136

        #4
        Zitat von LittleMac
        Das können mit Sicherheit auch andere erklären, da es relativ einfach ist:
        Nehmen wir (damit es einfach wird) mal zwei Schläger mit identischen Daten: 300g, 700 mm Länge und einem Balancepunkt von 350mm (damit also exakt ausgewogen). Jetzt packen wir bei einem der Schläger 10g genau in den Balancepunkt auf 350mm. Beim anderen Schläger packen wir je 5g genau auf 12 Uhr und an das Griffende. Beide Schläger haben nun 310g und eine unveränderte Balance. Es wird aber jedem einleuchten, dass das dynamische Schwunggewicht unterschiedlich ist und sich die beiden Schläger auch unterschiedlich anfühlen und spielen. Für so etwas gibt es dann die Messung des dynamischen Schwunggewichts auf einem RDC, PTC oder AccuSwing (sorry, falls ich das eine oder andere Gerät vergessen haben sollte).
        danke klingt einleuchtend

        Kommentar

        • kokoszka
          Neuer Benutzer
          • 12.04.2012
          • 5

          #5
          Hallo bert

          bei den Profis ist es ganz einfach, die Schläger werden schon bei der Produktion angepasst oder können sich aus einer Pro Serie bedienen (Bei Head heißt die Serie z.B. TGK).



          Die Schläger sind deutlich leichter um die Anpassungen durchzuführen.

          Ich habe selber ein LM Prestige Mid mit einem 30x15x6 mm (ca. 30,5 Gramm) im Griff eingegossenem Stück Blei und der Schläger hat gleiche Gewicht wie aus dem Handel.

          Marek
          Pro Tour 630 - Synthetik 1,30 - 24/23

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          • bert
            Postmaster
            • 02.06.2011
            • 136

            #6
            Ich weiß ca. 250g unbespannt dafür extrem kopflastig um das tunen einfacher zu machen, die pro stock rahmen sind aber leider sehr schwierig zu bekommen und sehr teuer :|

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            • LittleMac
              Forenjunky
              • 23.02.2006
              • 4554

              #7
              Schwierig zu bekommen ja, sehr teuer aber nicht. Genau genommen nicht teurer als die entsprechenden "normalen" Modelle - wenn man sie bekommt.

              Kommentar

              • bert
                Postmaster
                • 02.06.2011
                • 136

                #8
                Zitat von LittleMac
                Schwierig zu bekommen ja, sehr teuer aber nicht. Genau genommen nicht teurer als die entsprechenden "normalen" Modelle - wenn man sie bekommt.
                dafür muss man schon ein paar atp punkte aufweisen können

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                • LittleMac
                  Forenjunky
                  • 23.02.2006
                  • 4554

                  #9
                  Zitat von bert
                  dafür muss man schon ein paar atp punkte aufweisen können
                  Also ich habe bislang noch keine ATP-Punkte.

                  Kommentar

                  • STL-Poker
                    Experte
                    • 10.08.2006
                    • 582

                    #10
                    ATP nein, ITF ganz sicher!

                    Zitat von LittleMac
                    Also ich habe bislang noch keine ATP-Punkte.
                    Und dabei wird es auch bleiben.....
                    Naja, auf der ITF Seniorenweltrangliste wirst du bald erscheinen, oder nicht?
                    LG STL
                    Fischer BX2 XFastPro (heißt zwar jetzt offiziell Pacific... egal: ist und bleibt ne Fischerkeule von Asatec ;-)
                    Längs: Luxilon Alu Power mit 26 kg. Quer: Pacific Tough Gut mit 25 kg
                    Wohlfühlflächenhärte: von DT-37 bis DT-39

                    Kommentar

                    • LittleMac
                      Forenjunky
                      • 23.02.2006
                      • 4554

                      #11
                      Das kann ich zu 99,9999999% ausschließen.

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                      • kokoszka
                        Neuer Benutzer
                        • 12.04.2012
                        • 5

                        #12
                        Wenn ich darf, würde ich noch ein Mal zu der eigentlichen Frage kommen.

                        Warum der Profi Tuner vom Head wiegt die Schläger so wie auf dem Bild zu sehen ist.

                        Bei der Methode stimmt der Balance-Punkt

                        Balance = (Kopfgewicht*Länge)/Gewicht

                        mit dem vom Hersteller angegebenem nicht überein.

                        Marek
                        Angehängte Dateien
                        Pro Tour 630 - Synthetik 1,30 - 24/23

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                        • elucius
                          Experte
                          • 01.09.2008
                          • 602

                          #13
                          Warum der das so macht, kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nur, dass es einfacher geht.
                          1. Gesamtgewicht messen > Gewicht
                          2. Schläger nach und nach über eine (scharfe) Kante schieben und messen, wann er kippt > balancepunkt

                          Ich weiß auch nicht, woher der Quatsch mit dem "Kopfgewicht" und "Griffgewicht" kommt und das Märchen, dass man damit das Schwunggewicht bestimmen/angleichen könne. Auf jeden Fall hält sich das recht hartnäckig.
                          LK7 BTV
                          Tecnifibre ATP 315 Ltd.

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                          • kokoszka
                            Neuer Benutzer
                            • 12.04.2012
                            • 5

                            #14
                            @elucius

                            Du hast natürlich Recht mit dem Swingweight.
                            Es ist ziemlich schwer (anderes als bei regelmäßigen Körper wie Kugel oder Walze) das Trägheitsmoment eines unregelmäßigen Körpers zu Berechnen was zahlreiche Versuche vom Studenten beweisen, wenn man „Trägheitsmoment berechnen“ bei Google eingibt.
                            In den Versuchen mit einem Drehpendel (gleiche Vorrichtung wie bei Babolat RDC oder Prince RTC) wird zuerst Pendelzeit (T) ermittelt und dann mit den Formeln ausgerechnet.

                            Als Beispiel:
                            https://www2.informatik.hu-berlin.de...1/files/M2.pdf

                            oder:


                            Mir ist auch die TW-Methode unklar geworden.
                            Wenn man den Schläger „Kopf-Oben“ auspendelt kommen andere Ergebnisse wie bei „Kopf-Unten“.
                            Es scheint das die Formeln angepasst sind wie z.B. aus dem Buch „The Phisics and Technology of Tennis“:

                            Swingweight (SW) = M((PT*T^2/40.28 ) - (PT^2/1000) + (P^2/1000))

                            Ich könnte keine Infos zu der Konstante „40,28“ finden.

                            Ganz am Rande als Anregung.
                            So ein Dreh-Pendel für Swingweight Messung könnte man aus Norm-Teilen leicht nachbauen. Hätte wahrscheinlich keine 100 EUR gekostet.

                            1 Paar Flanschlager
                            Eine Welle
                            Eine Pendeluhrfeder (Spiralfeder)
                            Eine Scheibe für Schlägerbefestigung
                            Eine Licht oder Magnetschranke
                            Ein Freund mit einer Drehbank

                            Marek
                            Pro Tour 630 - Synthetik 1,30 - 24/23

                            Kommentar

                            • elucius
                              Experte
                              • 01.09.2008
                              • 602

                              #15
                              Hi Marek, ich sehe, du hast das Thema verstanden

                              die 40,28 ergibt sich aus der Definition des SW als Träghietsmoment um eine Achse, die 4 inch vom Griffende entfernt ist. Herleitung würde hier zu lange dauern.

                              Ich pendle meine Schläger immer aus wie in "Physics and Technology of Tennis" beschrieben. Das funktioniert sehr gut: i. mit einer hohen (Wiederhol)Genauigkeit und ii. unabhängig von der Aufhängposition. Die Angleichung ist dann eine leicht Übung.

                              Dafür braucht man nur ein Excelsheet, eine Stoppuhr, eine Waage, eine Tischkante und einen Meterstab. Ersteres kann ich dir bei Interesse gerne zur Verfügung stellen. Einfach PN schreiben

                              Gruß, elucius
                              LK7 BTV
                              Tecnifibre ATP 315 Ltd.

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