Viktor Krieger

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  • Viktor7755
    Neuer Benutzer
    • 27.10.2019
    • 2

    #1

    Frage Viktor Krieger

    Hallo Tennisbegeisterte Gemeinde. Ich bespanne Tennisschläger über Zehen Jahre und immer bespannt Querseiten mit einem Kilo weniger, so wie ich es von der Fachliteratur gelernt habe.
    Nun vor kurzem habe ich berechnet, wie viel Kilo macht auf Saitenmuster 16/19. Wenn man 16 Langsaiten mit 25 Kg. Bespannt dann komme ich auf 400 Kg. 16 x 25 Kg = 400 Kg. Um der Schlägerkopf gleichmäßig kraft verteilen soll auch Querseiten mit 400 Kg. Bespannt. Berechnung zufolge 400 Kg. Teilen durch 19 Quersaiten 400 : 19 = 21,05 Kg. Also vier Kilo weniger. Meine Meinung: mit dieser Bespannung werden Saiten gleichmäßig an den Ball verteilt.
    Habt Ihr mit meinem Berechnung einverstanden oder hat jemand andere Begründung / Theorie?
    Mit sportlichen Grüßen Viktor Krieger
    Berlin den 10.07.2025
  • fritzhimself
    Forenbewohner
    • 01.02.2006
    • 5744

    #2
    Servus Viktor - schön das du dieses Thema ansprichst, daran kauen wir seit fast 20 Jahren.
    Das ganze Bespannen besteht eigentlich aus Verlusten. Du wirst nie das eingestellte Anzugsgewicht am Rahmen antreffen bzw. messen (wenn du es kannst).

    Stichwort "Reibung" und Stichwort "Relaxation" oder auf deutsch Entspannung auch "Rahmenverformung" und "constant-pull" sind so einige Stichwörter.
    Vielleicht nimmst du dir ein paar Stunden - nein eher Tage und durchforstest das Forum.

    Es gibt auch einen "Tension Advisor" ( kannst du googeln)-ich halte das für Ding für ungenau, aber zum kennenlernen der "Dynamik des Bespannens" (wäre dein nächstes Stichwort) eher hilfreich.
    In erster Linie soll der Schläger so unverformt wie möglich von der Maschine genommen werden.
    Dazu muss muss man die Saitendehnung, die Steifigkeit des Rahmens, die Reibung der Quersaiten und vieles mehr berücksichtigen um auf ein adäquates Ergebnis zu kommen.
    Kurz zu deiner Milchmädchenrechnung - klug nachgedacht, aber leider falsches Ergebnis.
    Viel Spaß beim Schmökern unserer Erkenntnisse zu diesem Thema.

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    • Einschlag
      Postmaster
      • 03.08.2023
      • 104

      #3
      Moin!

      Das mit der unterschiedlichen Besaitungshärte von Längs- und Quersaiten ist so eine Sache. Ziehe ich die Längssaiten durch entsteht im Wesentlichen nur an einer Stelle Reibung - die Öse am Rahmen, die am Nächsten zur Zugvorrichtung ist. Nehme ich die Quersaite, webe sie durch z.B. 16 Längssaiten, wieder durch eine Öse entsteht auch Reibung - wieder an der Öse und an 16 Längssaiten. Das Zuggewicht (egal ob Konstant Pull oder was auch immer da so mitspielt) wird mit Sicherheit ungleichmäßig als Spannung in dieser Quersaite verteilt und je weiter man von der Zugvorrichtung weg ist weniger werden. Dazu spielt noch die Oberfläche der Saite mit (von sehr glatt = rutscht gut und verteilt diese Kraft besser bis „da rutscht nicht viel). Und dann sind da Längssaiten, die ja schon vorgespannt sind und auf einmal nicht mehr schnurgerade laufen sondern durch die Spannung der Quersaiten auf einmal auf und ab. Bedeutet mehr Strecke und eine erhöhte Spannung in den Längssaiten.
      Die aufgemachte Rechnung mit Anzahl der Längs- bzw. Quersaiten mal Zuggewicht und das soll dann ausgeglichen sein kann garnicht aufgehen, da zu viele Faktoren, die für den jeweiligen Fall zunächst exakt bestimmt werden müssten mit reinspielen.
      Denke das wichtigste bei einer Besaitung ist ein reproduzierbares Ergebnis mit dem der Nutzer glücklich ist. Wenn man feste dran glaubt, dass es besser ist weniger Zug auf die Quersaiten zu geben, man dadurch die gewünschte Flächenhärte erreicht und alles super ist warum nicht.

      Kommentar

      • fritzhimself
        Forenbewohner
        • 01.02.2006
        • 5744

        #4
        Lieber Viktor, ich hoffe, wir haben dich nicht vergrault.
        Du hast aber das tiefste Thema dieses Forums angeknabbert dass bereits Generationen von Schläger Enthusiasten fasziniert.
        Es gibt auch viele Verfechter des "proportional stringings" also Methoden, die auf die Schlägergeometrie und deren Saitenlänge abgestimmt sind.
        Am bekanntesten ist die IPDS Methode eines gewissen Uli Kühnel, der jeder Saitenlänge eine berechnete Spannung zuordnet und der auch nur mit "Inverseur" bespannt hat. (u.a. auch für Boris Becker).
        Ähnlich ist auch die JayCee oder JET Methode, der sich ebenfalls damit beschäftigt - da muss man aber viel Zeit haben, den dessen Idee war, die Saite so lange wie möglich zu spannen um eine spätere Relaxation zu minimieren.
        Auch bekannt ist die Sergetti Bespannung - da wird dir das Schlägerherz bluten, was du dem Rahmen da zumuten musst.
        Auch die Japaner haben so ihren Beitrag zu leisten mit der Gosen Haribito Methode.
        Selbst ein Trittbrettfahrer hat mit der SMF (Geheim) Methode versucht, dem Rahmen die imaginäre Power zu entlocken um jedes Spiel für sich zu entscheiden.
        Da du vermutlich noch nicht allzu viel von diesen Verfahren gehört hast - keine Angst - die kochen auch nur mit Wasser - kann ich dir versichern, dass die alle für "die Katz" sind und kein/kaum Einfluss auf ein besseres Spielverhalten bringen.
        Es gibt wie so immer Leute, die schwören auf eine dieser Methoden, aber durchgesetzt hat sich bislang keine.
        Es ist also noch Luft nach oben um eine eigene Besaitungsmethode zu entwickeln und damit enorm Kohle zu verdienen.
        BTW- die meisten Methoden kann man googeln falls du nun angefixt bist und was neues ausprobieren möchtest.

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        • Kluntje64
          Veteran
          • 29.07.2012
          • 1601

          #5
          Für mich steht die Verformung des Schlägers im Vordergrund, da hat sich bewährt, Quer - 1 kg.
          Das hat bei den von mir überprüften Rahmen am besten gepasst. Legt den unbespannten Rahmen mal auf ein Brett und fixiert seitlich anliegend Holzleisten.
          Dann den bespannten Schläger zur Kontrolle wieder reinlegen und die Verformung wird sichtbar.
          Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
          Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

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          • fritzhimself
            Forenbewohner
            • 01.02.2006
            • 5744

            #6
            Hab da in meinem Fundus auch eine Donnay Methode und die Völkl Tandem Besaitung gefunden.
            Also deiner Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.
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