Ich bin folgendermaßen vorgegangen:
Zuerst wurde der Aufspanntisch der Babolat 2502 fixiert.
Der Anreißwinkel wurde mit einer Zwinge am Tisch befestigt. Aus einer Blockklemme habe ich den inneren Metallteil samt den Fixierungsschrauben herausgelöst, welche in weiterer Folge an der jeweiligen Saite verrutschsicher montiert wurde.

Die Saite hat eine Gesamtlänge von 36 cm. Der Abstand von der Klemmzange bis zur Metallklemme beträgt 17 cm. Der Referenzwert zwischen der Blockklemme und dem Metallwinkel wurde bei einer angelegten Spannung von 10 kg ermittelt.

Nachdem nun alles vorbereit war, konnte ich mit den Dehnungstests beginnen.
Von der angelegten Spannung mit 10 kg, ging es in 5 kg Schritten bis 25 kg.
Die Bespannmaschine kann von einem höheren Gewicht auf ein niedrigeres Anspanngewicht zurückgestellt werden, ohne die Saitenspannung zu verlieren.
Der Schlitten geht dann exakt auf den neu eingestellten Nennwert zurück. Habe das mehrmals mit der digitalen Hängewaage gemessen und überprüft.
Nach jedem 5 kg Schritt, wurde der Abstand zwischen Blockklemme und Metallwinkel mit einer digitalen Schiebelehre gemessen und in die untenstehende Tabelle eingetragen. Um euch nicht mit Zahlen zu verwirren, habe ich die tatsächlich gemessenen Zahlen ausgeblendet.
Somit sind die Saitendehnungen auch zueinander vergleichbar. Der erste Wert ist in der Tabelle als „Referenzwert“ hinterlegt. Die Dehnung von 10 auf 15 kg ist wie alle nachfolgenden Zahlen immer in mm.
Die Tabelle ist einfach zu lesen – ausgehend vom Referenzwert, dehnt sich die Polyfibre TCS von 10 auf 25 kg um insgesamt 12,67 mm. Nun wurde die Saite auf den Ausgangswert von 10 kg zurückgestellt um die elastische Dehnung zu bestimmen.
Der grüne Wert gibt diese Dehnung in mm an. Das wären nach Adam Riese gerechnete 6,23 kg Spannungsverlust.
Diesen Satz, den ich in rot hervorgehoben habe, muss ich korrigieren - nachdem ich heute die Multis und Darmsaiten durch hatte, kam in mir Zweifel auf.
So wie ich die Tabelle der Non Poly´s deute, kann es sich nur um eine "elastische" Dehnung handeln.
Die Tabellen sind im Anhang an die Polytabelle.
Daher sind die beiden untenstehenden Sätze auch nicht richtig.
Bei der zweiten Messung in der plastischen Verformung sind die Werte um 2/3 geringer. Danach verhält sich die Saite relativ stabil.
Die 3. Messung ist im Eigentlichen vernachlässigbar, zeigt aber, dass die Werte sich nicht mehr viel von der 2. Messung unterscheiden.
So würde ich die Tabellen interpretieren:
Bei den Darmsaiten und den Multi´s, wird bei der 2. und 3. Messung, die elastische Dehnung deutlich. Bei den Poly´s ist aufgrund der Steifigkeit, eine flachere Elastizität erkennbar.



Fazit:
Ich war gestern der Annahme, dass die Dehnung der Poly´s eine Bleibende ist. Aus heutiger Sicht, meine ich, dass mit dieser Methode, die plastischen Verformung nicht nachgewiesen werden kann.
Hab mich da selbst in Fettnäpfen getreten. Ich hoffe, Ihr könnt mir dieses Malheur nachsehen.
Meine nächsten Recherchen, werden dann etwas genauer hinterfragt.
Bis zum nächstenmal..........
Elastische Saiten haben schon bei 10 Kg eine Dehnung, die dann bei allen weiteren Messungen "mitgeschleppt" wird.
Und beim Entspannen auf 10 Kg weiß man nicht, welchen Anteil die bleibende und elastische Dehnung hat.
Wäre nicht besser und einfacher folgender Versuchsaufbau ?:
Saite irgendwo fest einspannen, Markierung in bestimmter Länge auf Saite machen, Gewicht an Saite Hängen (z.B. Wassereimer), nach entfernen des Gewichts erneut Länge bis Markierung messen.
Differenz ist dann bleibende Dehnung.
Grüße vom sich gerade Gedanken machenden Guido